Heute und morgen bin ich bei der einzigartigen „Passione per libri“ zu Gast. Neben einem Autoreninterview erwarten euch jede Menge Textschnipsel.

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Hier findet ihr das ungekürzte Interview:

In erster Linie würden wir und unsere Follower/Leser gerne wissen, wer du bist. Stell dich mit ein/zwei Sätzen vor.

Meine Leser kennen mich als Junia Swan und ich wohne seit 2016 in einer historischen Kleinstadt mit italienischem Flair, in der Nähe meiner Geburtsstadt Salzburg, nachdem ich achtzehn Jahre meines Erwachsenenlebens in unterschiedlichen Städten wie Wien, Heidelberg und Leipzig verbracht habe. Ich bin Ehefrau, Mutter von drei Kindern und Frauchen eines Dackels.

Was hast du in der Zwischenzeit schon veröffentlicht oder stehst du erst kurz vor der Veröffentlichung?

Da ich mittlerweile über zwanzig Bücher veröffentlich habe, zähle ich, damit es übersichtlicher ist, nur die letzten fünf davon auf:

Ein unbelehrbarer Captain, Die venezianische Schwester, Vor den Toren Jerusalems, Der Prinz und das Mädchen und mein meistgelesenes Buch „Das Herz der Eisprinzessin“

In meiner Schublade liegen zwei Romane, die noch auf die Überarbeitung warten. Ich plane „Das Lied der Engel“ im Frühling herauszubringen.

Welche Geschichte oder Charakter verfolgt dich schon seit Jahren? (Hast du sie schon aufs Papier gebracht oder was hindert dich daran?)

Normalerweise bleiben Geschichten bei mir nicht lange im Reich meiner Gedanken und werden schnellstmöglich niedergeschrieben. Es gibt aber tatsächlich das Leben eines historischen Mannes, das mich so fasziniert, dass ich überlege, ihn als Vorlage für einen Roman zu nehmen. Aber ich weiß noch nicht genau, wie. Für manche Bücher ist es noch zu früh, um niedergeschrieben zu werden. Das ist eines davon.

Wer oder was hat dich zum Schreiben gebracht?

Ich schreibe, seit ich schreiben kann.  Von dem Moment an, als ich es beherrschte, habe ich es getan. Es ist für mich eine Ausdrucksform, die ich zum Leben brauche, wie der Fisch das Wasser. Wenn ich über einen längeren Zeitraum nicht schreibe, werde ich unruhig.

Begonnen habe ich mit Gedichten, gefolgt von Kurzgeschichten. Mit 16 Jahren schrieb ich meinen ersten Roman. Meine enge Familie gab mir dabei schon immer Rückendeckung. Ich bin als Tochter einer Autorin aufgewachsen. Von ihr wurde ich von Anfang an unterstützt und zum Schreiben ermutigt. Abgesehen davon haben meine Großeltern die Tradition eingeführt, jeden Anlass auf eine witzige Art dichterisch zu verewigen. Zu Schreiben liegt mir also im Blut.

Tust du dir leicht, Gefühle und Emotionen in den Roman hineinzubringen?

Schwierige Frage. Während des Schreibens drängt es mich immer, weiterzukommen und mich nicht zu lange mit dem Innenleben der Protagonisten aufzuhalten. Dennoch fühle ich an der Oberfläche mit ihnen. Bei der zweiten Überarbeitung nehme ich mir dann die Zeit tiefer zu tauchen.

Ein Beispiel: Ich lese meinem Mann jedes Buch vor. Gerade diese Woche war „Das Lied der Engel“ an der Reihe. Mittendrin erklärte ich ihm (er ist sehr feinfühlig und meine Romane nehmen ihn immer etwas mit), dass da noch ein paar Gefühle eingebaut werden würden, immerhin hätte ich selbst noch nicht geweint. Als wir allerdings auf die letzten Seiten kamen, stieg dann doch ein Kloß in mir auf und ich meinte zu ihm: „Schau, jetzt ist es mir doch geglückt, mich zum weinen zu bringen.“ Wobei es mir ja nicht vordergründig darum geht, meine Leser zum Weinen zu bringen (es gibt auch Bücher von mir, da kommt man gar nicht auf die Idee es tun). Doch wenn mich berührt, was ich schreibe, gehe ich davon aus, dass es auch bei meinen Lesern so ist. Da mir die Emotionen in einem Buch überaus wichtig sind, ist es unerlässlich, diese auch gut zu beschreiben, ohne gleichzeitig kitschig zu werden. Ob mir das gelingt, können sicherlich meine Leser am besten beantworten.

Was hilft dir dabei, dass du dich aufs Schreiben konzentrierst? Was inspiriert dich besonders?

Ruhe. Am Besten funktioniert es, wenn die ganze Familie außer Haus ist.

Jedes Buch hat eine besondere Entstehungsgeschichte. In meinem Alltag komme ich mit Themen in Kontakt, die mich zutiefst bewegen. Oft lassen mich Begegnungen mit Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen nicht mehr los. Offene Fragen, die ich nicht aus mir heraus beantworten kann, können eine Grundlage für meine Bücher bilden. Dabei führt mich der Schreibprozess zu möglichen Lösungen und Antworten.  Bei meinem Buch „Das Herz der Kurtisane“ bewegte mich die Frage, welche Entscheidungen eine junge Frau möglicherweise trifft, nachdem ein Mann ihr Herz gebrochen und sie im Stich gelassen hat. Den Gegenpart bildet ein Mann, dessen Familie von einer Frau zerstört wurde. Was passiert, wenn diese beiden Charaktere aufeinanderprallen?

Ein anderes Beispiel findet sich in „Vor den Toren Jerusalems“: Geblendet von Rachegelüsten bemerkt die Protagonistin nicht, dass sie andere genauso niederträchtig behandelt, wie man es mit ihr gemacht hat. Dabei zögere ich nicht, mich mit den Abgründen der menschlichen Seele zu konfrontieren. Spannend ist es auch für mich, zu entdecken, wie meine Helden Auswege aus aussichtslosen Umständen finden.

Kurz gesagt: Meine Inspiration sind Menschen und das Leben. Ich glaube, das dürfte bei jedem Autor ähnlich sein … 😉

Wie schaut ein perfekter Schreibtag aus?

Da ich eine Nachteule bin, läutet mein Wecker eher später. D.h. der perfekte Schreibtag beginnt nicht allzu früh am Morgen. Kurzes Frühstück (allein). Dann nehme ich mir Zeit, in der Bibel zu lesen (sehr inspirierend). Wenn ich Glück habe (das bezieht sich jetzt auf den perfekten Schreibtag – natürlich freue ich mich über Post in jeglicher Form), gibt es kaum E-Mails die ich beantworten muss oder sonstige Nachrichten auf irgendwelchen Kanälen und ich kann sofort mit dem Schreiben beginnen. Und da wir von einem perfekten Schreibtag reden, schreibe ich mindestens 8 – 10 h (mit kurzen Unterbrechungen) und ich muss mich nicht um mein Essen kümmern (es wird mir tatsächlich manchmal von meinen lieben Mann gekocht). Und das Handy ist auf leise geschaltet. Doch diese Tage sind eher selten. Meistens muss ich mich mit 4 – 5 h oder weniger zufrieden geben (Familie), an manchen Tagen komme ich gar nicht dazu (wieder Familie und andere Aktivitäten). Was auch gut ist, denn nach so einem Schreibmarathon bin ich echt fertig (körperlich – seelisch bin ich high). Den perfekten Schreibtag rundet dann ein Abendessen mit meiner Familie ab, die zum Glück in so einem Fall keine geistigen Höhenflüge von mir erwartet. Danach schau ich manchmal mit meinen Söhnen noch einen Film (wenn ich nicht zu müde bin) oder treffe mich mit Freunden und falle gegen Mitternacht ins Bett (gehört für mich alles zum perfekten Schreibtag dazu).

Plotten oder drauflos schreiben? Wie tust du dir am leichtesten?

Manchmal genügt mir nur eine Idee, um zu beginnen. Oft reichen ein paar Ereignisse, die im Laufe des Romans passieren oder ein Thema und die Intention der Protagonisten, um mit dem Schreiben zu starten. Früher habe ich mir nie etwas aufgeschrieben. Mittlerweile notiere ich mir manchmal die Handlung (soweit ich sie kenne), damit ich sie nicht vergesse. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich Szenen geschrieben habe, die erst viel später im Handlungsverlauf an der Reihe sind. Bin für alles offen, jedes Buch hat seine eigene Geschichte und unterliegt einem kreativen Prozess.

Entwickeln deine Protagonisten ein Eigenleben oder ignorierst du das?

Definitiv. Meine Protagonisten sind sehr eigenwillig und werfen schon mal meine Vorstellungen über Bord. In meinem Roman „Dark Desire“ wollte mein Protagonist etwas tun, das für mich einfach zu weit gegangen wäre. Ich habe meine Grenzen und muss die manchmal (besonders in seinem Fall) ziemlich stark verteidigen. Deswegen habe ich mich gegen den „logischen Fluss“ der Handlung entschieden und ich befürchte, Liam ist deswegen immer noch sauer auf mich. Zumindest empfinde ich eine Situation wie diese, wie das Knacken bei einer Schallplatte. Da ist ein kleiner Sprung in der Geschichte, doch manchmal muss man Opfer bringen. Deswegen wäge ich sehr bewusst ab, ob ich dem Charakter oder mir treu bleibe. Gott sei Dank kommt das nicht allzu oft vor und ich kann sie einfach handeln lassen.

Welches Genre wirst du nie schreiben und warum?

Nie, ist ein ziemlich endgültiges Wort. Ich wollte nie einen Erotikroman schreiben und hab´s trotzdem getan. Was ich aber überhaupt nicht mag und worüber ich wahrscheinlich auch nie schreiben werde, sind Horrorthriller bei denen Kinder entführt und ermordet werden. Auch habe ich nicht vor, über psychopathische Serienkiller zu schreiben.

Was ist der größte Störfaktor? Was hält dich eher vom Schreiben ab: Social Media, andere Bücher …?

Bürokratie, Termine, auf die ich keinen Einfluss habe, Social Media. Deswegen verwalte ich meine Zeit ziemlich streng. Das heißt nicht, dass bei mir alles durchgeplant ist. Bei weitem nicht. Aber mein Handy liegt meistens an einer Stelle, wo ich es nicht höre. Und wenn ich schreibe, dann checke ich auch keine E-Mails oder sonstigen Nachrichten. Ich empfinde es als sehr herausfordernd, meine Grenzen abzustecken, aber auch als unbedingt notwendig. Genauso, wie es mir wichtig ist, ohne Ablenkung mit meiner Familie und Freunden Zeit zu verbringen (da liegt mein Handy dann auch irgendwo, wo ich es nicht höre), also im Augenblick zu leben, darf ich mir auch die Zeit zum Schreiben nehmen. Da ich zu Hause arbeite, ist das natürlich doppelt schwierig.

Was ist die häufigste benutzte Taste auf deiner Tastatur?

Mal schaun: n, g, k, e, Shift, Enter und Entf. (sagtest du eine Taste? :-D)

Auf welche neuen Projekte von dir dürfen wir uns im Jahr 2021 freuen? (Falls du sie uns verrätst)

Am 17.02.2021 kommt mein erstes Audiobook „Die venezianische Schwester“ heraus. Henrike Tönnes hat es gelesen und ich durfte probehören. Bin ganz begeistert von ihr!

Dann erscheint, wie gesagt, der Roman „Das Lied der Engel“, gefolgt von „Mona Lisas Traum“ und noch ein paar weiteren Büchern, über die ich erst spreche, wenn ich sie fertiggestellt habe.

Ach ja, und ich hab jetzt eine neue Rubrik auf meinem Youtube-Channel begonnen, mit dem Titel „Rezi & Antwort“. Hierbei picke ich mir eine Rezension heraus und gehe genauer darauf ein. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte. Ich bin nicht so der Social-Media-Typ. 😊

Danke für deine Zeit <3

Ich danke dir für die spannenden Fragen und die Möglichkeit, sie bei dir zu präsentieren.